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Abstracts 2014

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Paper

Kompetenzen von Studiereden – Wünsche und die Wirklichkeit in der Organisation Hochschule

Von:
Slepcevic-Zach, Peter; Karl-Franzens-Universität Graz, Österreich

Paper Session: 2
Zeit: Donnerstag, 03.07.2014, 17:15 - 19:15
Ort: MAW Mittlerer Saal
Typ: Paper



Forschungsgegenstand

Die Outputorientierung ist, mit etwas Verzögerung, auch für die Hochschulen zu einem Anspruch geworden, welcher sich in den Curricula niederzuschlagen beginnt. (vgl. Bretschneider, Pasternack 2005) Dabei stellt sich gerade die Hochschuldidaktik aktuell die Frage, wie Kompetenzen durch ein Studium entwickelt werden können. Davor muss aber noch die Frage geklärt werden, welche Kompetenzen bei den Studierenden entwickelt werden können bzw. welche entwickelt werden sollen. Der Zeitpunkt für eine solche Diskussion scheint günstig, da die Bologna-Reform in den meisten Studiengängen in Österreich umgesetzt worden ist; die Beschäftigungsfähigkeit der AbsolventInnen als eine zentrale Forderung kann somit einer Reflexion unterzogen werden.

Der Hochschuldidaktik kommt bei der Unterstützung der Kompetenzentwicklung der Studierenden sowohl hinsichtlich der Gestaltung einzelner Lehreinheiten, der Planung eines Semesters als auch eines gesamten Curriculums eine wichtige Rolle zu. Es zeigt sich aber, dass jedes Studium durch die Organisationsform Hochschule auch Kompetenzen bei den Studierenden entwickeln lässt, welche, auf den ersten Blick, nicht in der Hand der Hochschuldidaktik liegen. (vgl. Slepcevic-Zach 2013)

In diesem Vortrag soll der Beitrag der Hochschulen zur Kompetenzentwicklung unter zwei Blickwinkeln thematisiert werden. Zum einen welche Kompetenzen es zu entwickeln gilt (vgl. zum Kompetenzverständnis beispielsweise Slepcevic-Zach, Tafner 2012) und zum anderen wie diese Kompetenzentwicklung im Spannungsfeld zwischen Hochschuldidaktik und Organisationsform Hochschule, zumindest generell, gesteuert werden kann.

Stand der Forschung

Der Bereich der Hochschuldidaktik hat in den letzten Jahren eine verstärkte Diskussion und Beachtung erlebt. Es finden sich hier viele Initiativen auf den unterschiedlichsten Ebenen wieder. (vgl. beispielsweise Braun, Hannover 2008) Die Organisation Hochschule wird, zumindest im Hinblick einer Organisationsentwicklung oder der Auswirkungen der Hochschulreformen, ebenfalls in der wissenschaftlichen Diskussion stärker beachtet.

Forschungsmethode/Aufbau des Vortrages

Ausgehend von theoretischen Überlegungen zur Kompetenzentwicklung an Hochschulen werden in einem ersten Schritt die Kompetenzen dargestellt, welche über die Hochschuldidaktik bzw. die Organisation entwickelt werden (können). Aufbauend darauf wird diskutiert, welche Kompetenzen gerade im Hinblick auf das Spannungsfeld Employability und Persönlichkeitsbildung angestrebt werden sollen. Dabei sollen implizite und explizite normative Setzungen aufgezeigt werden um die Zielfrage, die mit einem Studium verknüpft ist, gut diskutieren zu können. (vgl. Liessmann 1996) Abschließend wird versucht konkrete Umsetzungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen

Die Kompetenzen, die durch die Organisation Hochschule entwickelt werden, verdienen eine stärke Beachtung bei der Diskussion um Employability und Persönlichkeitsbildung, auch im Hinblick darauf, dass die Kompetenzdiskussion immer mehr Kompetenzen entstehen lässt (vgl. z.B. Gonon 2013). Die Gestaltung eines Curriculums bzw. dessen Umsetzung mit Hilfe der Hochschuldidaktik sind nur ein Teil den es zu beachten gilt. Kompetenzen deren Entwicklung durch die Organisationsform (mit)geprägt werden, sind von zentraler Bedeutung, da diese einen essentiellen Teil eines Studiums an einer Hochschule ausmachen.

Referenzen

Braun, E./Hannover, B. (2008): Zum Zusammenhang zwischen Lehr-Orientierung und Lehr-Gestaltung von Hochschuldozierenden und subjektivem Kompetenzzuwachs und subjektivem Kompetenzzuwachs bei Studierenden. In: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 10. Jahrgang, Sonderheft 9, S. 277-292.

Bretschneider, F./Pasternack, P. (2005): Handwörterbuch der Hochschulreform. Bielefeld: UVW Webler.

Gonon, P. (2013): Inkomptenzkompensationskompetenz und Kompetenzdarstellungskompetenz - Zur Zukunftsfähigkeit von Metakompetenzen in einem globalen Umfeld. In: Seufert, S./Metzger, C. (Hrsg.): Kompetenzentwicklung in unterschiedlichen Lernkulturen. Festschrift für Dieter Euler zum 60. Geburtstag. Paderborn: Eusl, S. 72–86.

Liessmann, K. P. (1996): Das System als Therapie - oder: Welches Problem löst die Hochschuldidaktik? In: Brinek, B./Schirlbauer, A. (Hrsg.): Vom Sinn und Unsinn der Hochschuldidaktik. Wien: WUV-Univ.-Verl, S. 13–26.

Slepcevic-Zach, P. (2013): Hochschulentwicklung und –didaktik. In: Stock, M.; Slepcevic-Zach, P.; Tafner, G. (Hrsg.): Wirtschaftspädagogik. Graz: Uni-Press, S. 613-622.

Slepcevic-Zach, P./Tafner, G. (2012): Input - Output - Outcome: Alle reden von Kompetenzorientierung, aber meinen alle dasselbe? Versuch einer Kategorisierung. In: Paechter, M. et al. (Hrsg.): Handbuch kompetenzorientierter Unterricht. Weinheim: Beltz, S. 27–41



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