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9. österreichische Berufsbildungsforschungskonferenz am 3.-5.07.2024 in Innsbruck

Abstracts 2014

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Paper

Niederschwellige Bildungsangebote- Kompetenzentwicklung bildungs- bzw. arbeitsmarktferner Personen als Beitrag zur Unterstützung der (Re-)Integration in den Arbeitsmarkt

Von:
Schneeweiß, Sandra; abif- analyse beratung und interdisziplinäre forschung, Österreich
Steiner, Karin; abif- analyse beratung und interdisziplinäre forschung, Österreich
Stark, Martin; abif- analyse beratung und interdisziplinäre forschung, Österreich

Paper Session: 3
Zeit: Freitag, 04.07.2014, 10:45 - 12:45
Ort: FH Seminarraum Promotech
Typ: Paper
Downloads:Präsentation als PDF



Vor dem Hintergrund der Veränderungen in der Arbeitswelt mit der deutlichen Reduktion niedrigqualifizierter Tätigkeiten (vgl. z.B. Biffl 2001; Mahringer u.a. 2012) und der wachsenden Bedeutung des Lifelong Learning (vgl. BMUKK u.a. 2011) steigt für bildungsferne Personen die Gefahr der Arbeitsmarktausgrenzung (vgl. AMS Österreich 2011). So sind Personen mit niedriger formaler Qualifizierung einem deutlich erhöhten Arbeitslosigkeitsrisiko ausgesetzt (vgl. Putz 2014). Umso wichtiger ist es für arbeitsmarktpolitische Institutionen, bildungsferne (und damit in vielen Fällen arbeitsmarktferne) Personen durch niederschwellige Angebote anzusprechen und deren erfolgreiche Kompetenzentwicklung zu ermöglichen, um schlussendlich deren soziale Teilhabechancen, die sich ihrerseits u.a. durch verbesserte Chancen zur (Re-)Integration am Arbeitsmarkt manifestieren (vgl. AMS Österreich 2005; Dornmayr u.a. 2008), zu erhöhen.

Das Ziel des hier vorgestellten Projektes im Auftrag des AMS Österreich ist es, die Kompetenzentwicklung an einigen niederschwelligen innovativen Good-Practice-Beispielen zu veranschaulichen und eine Grundlage zur (Weiter-)Entwicklung und didaktischen Konzeption solcher Projekte zu geben.

Abhängig von sozialen Faktoren ist die heterogene Gruppe der bildungsfernen Personen durch eine geringe formale Bildung, Defizite bei zentralen (Basis-)Kompetenzen, sowie die Nicht-Teilnahme an Weiterbildung gekennzeichnet (vgl. Steiner u.a. 2012, Erler 2012; AMS Österreich 2011). Um den Bedürfnissen der Zielgruppe gerecht zu werden, ist es wichtig, verschiedene Hinderungsgründe (z.B. Versagensängste, negative Schulerfahrungen, geringe Veränderungsperspektive etc.) zu beleuchten (vgl. Dornmayr 2002, Kuwan u.a. 2005).

Die Umsetzung der Niederschwelligkeit wurde auf der zeitlichen, räumlichen, sachlichen und sozialen Dimension analysiert (vgl. Mayrhofer 2012). Dabei wurden sowohl Kriterien für die Gestaltung der Rahmenbedingungen als auch für die didaktische/inhaltliche Umsetzung identifiziert, die im Zuge dieser Paper-Session nun im Mittelpunkt steht.

Auf der inhaltlichen/didaktischen Ebene stehen Lebensweltnähe und Sensibilität für die Ausgangslage der TeilnehmerInnen, Ermöglichung positiver Erfahrungen, Aufbau von Vertrauen in die eigenen (Bildungs-)Kompetenzen, praxisnahe Lernerfahrungen, „handfeste“ und praktische Inhalte, Hervorheben des Nützlichkeits- und Verwertbarkeitsaspektes sowie die schrittweise Heranführung an das selbstgesteuerte Lernen im Zentrum (vgl. Steiner u.a. 2012). Die Praxis der Kompetenzentwicklung soll in einem weiteren Schritt an vier verschiedenen Formaten (vgl. Steiner u.a. 2014) veranschaulicht und im Rahmen der Paper-Session diskutiert werden:

• Bildungsmotivation steigern und Lernkompetenzen entwickeln am Beispiel „Zukunftswege“.

• Entdecken und Erproben von Kompetenzen am Beispiel des „spacelab´s“.

• Entwicklung von Basiskompetenzen am Beispiel der „Mobilen IKT- Werkstatt“.

• Arbeitsintegriertes Lernen am Beispiel der „Lernfabrik Leibnitz“.

Literatur

• AMS Österreich (Hg.) (2005): AMS report 45: Qualifikationsbedarf der Zukunft III: Weiterbildung von Geringqualifizierten. Beiträge zur Fachtagung »Qualifikationsbedarf der Zukunft – Weiterbildung von Geringqualifizierten: Chancen, Hemmnisse, Bedarfe« des AMS vom 12.11. 2004 in Wien.

• AMS Österreich (Hg.) (2011): Tagungsdokumentation: Oida, bist du bildungsfern? Bildungsferne – die Peripherie der Wissensgesellschaft vom 19.10.2011 in Wien.

• Biffl, G. (2001): AMS Info 37: Die österreichische Berufs- und Qualifikationslandschaft 2005. Analyse und Prognose vor dem Hintergrund der Entwicklung in den USA.

• BMUKK u.a. (Hg.) (2011): Strategie zum lebensbegleitenden Lernen in Österreich LLL:2020.

• Dornmayr, H. u.a. (2002): Weiterbildung für „Bildungsferne“ ArbeitnehmerInnen. Studie gefördert von Land OÖ und AK Oberösterreich.

• Dornmayr, H. u.a. (2008): AMS report 64: Integration von formal Geringqualifizierten in den Arbeitsmarkt.

• Erler, I. u.a. (2012): Teilnahme und Nichtteilnahme an Erwachsenenbildung. Sekundarstatistische Auswertungen des Adult Education Survey 2007.

• Kuwan, H. u.a. (2005): Ansprache und Unterstützung „Bildungsferner“ in der beruflichen Weiterbildung.

• Mahringer, H. u.a.: (2012): Mittelfristige Beschäftigungsprognose 2010–2016. Studie im Auftrag des AMS Österreich.

• Mayrhofer, H. (2012): Niederschwelligkeit in der Sozialen Arbeit. Funktion und Formen aus soziologischer Perspektive.

• Putz, S. (2014): AMS info 265: Arbeitsmarkt & Bildung – Jahreswerte 2013.

• Steiner, K. u.a. (2012): Methoden in der Berufs- und Arbeitsmarktorientierung für Bildungsferne.

• Steiner, K. u.a. (2014): Niederschwellige Beratungs- und Bildungsformate. Im Erscheinen.



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