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BBFK 2024

Berufsbildung in Zeiten des Mangels

Handlungserfordernisse
neu denken
9. österreichische Berufsbildungsforschungskonferenz am 3.-5.07.2024 in Innsbruck

Abstracts 2014

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Poster

Begabungs- und Begabtenförderung im dualen System

Von:
Uhl, Ramona; PH OÖ, Österreich
Kempter, Ulrike; PH OÖ, Österreich

Paper Session: Postersession
Zeit: Unbekannt
Ort: MAW Großer Saal
Typ: Poster



Diversität, Förderung der Individualität und Erkennen und Eingehen auf unterschiedliche Begabungen sind heute sowohl in der Alltagsgesellschaft als auch im berufspädagogischen Bereich die Norm. Die hohe Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft basiert auf einem begabungs- und begabtenfördernden System in der dualen Ausbildung. Der Forderung der Wirtschaft nach noch intensiverer Förderung der Begabungen wird mit der Auseinandersetzung und Herausgabe eines Sammelbandes zum Thema Begabungs- und Begabtenförderung im dualen System an der PH OÖ, Institut Berufspädagogik, Rechnung getragen.

Forschungsgegenstand bzw. Projektthema ist es u.a., LehrlingsausbilderInnen und BerufsschullehrerInnen Werkzeuge und Verfahren zu vermitteln, die es ihnen ermöglichen, Lehrlinge mit besonderen Begabungen zielgerichtet zu erkennen, Ausbildungs-, Lehr- und Lernpläne für hochbegabte Jugendliche im dualen System zu erstellen und betriebliche und schulische Förderprogramme für solche Auszubildende zu entwickeln.

Die Weiterentwicklung und Adaptierung des Modelles „The Autonomous Learner“ von Prof. George Betts für die Erfordernisse der dualen Ausbildung ist ein wesentlicher Bestandteil des Forschungsgegenstandes.

Der Einblick in die organisatorischen Rahmenbedingungen der Begabungs- und Begabtenförderung im dualen System, der Letztstand der Forschung und die Aktualisierung und die Erweiterung des Wissens in lern- und arbeitspsychologischer Hinsicht sind ebenso Themenbereiche wie die Auseinandersetzung mit methodisch- didaktischen Grundlagen der Berufspädagogik und das Kennenlernen der vielfältigen Rollen begabungsfördernder LehrlingsausbilderInnen und PädagogInnen und die Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Theorien über berufliche Begabung und praktische Intelligenz sind weitere Inhalte. Die Bedeutung einer begabungsfördernden Haltung und lösungsfokussierender Herangehensweisen sind wird ausführlich thematisiert. Lernfördernde, leistungsfördernde und –hemmende Faktoren zu identifizieren, wie z.B. Persönlichkeitsmerkmale, soziale und familiale Umwelt, „Gender“, Einfluss des ethnisch-sprachlichen Hintergrunds auf Lern- und Leistungskonzepte, Ausdifferenzierung von Lernstrategien, Motivation, Feedbackkultur und berufliche Förderprogramme sind weitere Punkte des Beitrages.

Theorien und Modelle zur Intelligenz, Kreativität und (Hoch)Begabung werden ebenso betrachtet wie verschiedene Verfahren und Instrumentarien für die Identifikation von beruflich und handwerklich begabten Jugendlichen. Die Auseinandersetzung mit kognitiven, emotionalen und sozialen Entwicklungsverläufen fokussiert auf hochbegabte Jugendliche im dualen System. Der Erwerb von zusätzlichen Kenntnissen zur Entwicklung personalisierter Lernpläne für Lernende mit besonderen Begabungen sowie schulischer und betrieblicher Förderprogramme zur Unterstützung und Begleitung bei der Entwicklung von Leistungspotenzialen werden in Form einer Checkliste thematisiert, Lehr- und Lernsettings im internationalen Kontext als Good Practice Beispiele werden im Rahmen des Forschungsprojektes bzw der Posterpräsentation vorgestellt. Nationale Initiativen im Bereich der nationalen und internationalen Begabungs- und Begabtenförderung sowie der Ausbildungs- und Unterrichtsentwicklung sind ebenfalls Diskussionsthemen.

Der Aufbau und die nachhaltige Implementierung eines nationalen Netzwerkes und die Entwicklung von Kooperationsmodellen zwischen Berufsschule und Wirtschaft sind ein zentrales Anliegen der AutorInnen.

Die Erkenntnisse der Herausgeberinnen aus dem Pilotprojekt Begabungs- und Begabtenförderung im dualen System:

1. Der Mut zu Neuem und die Umsetzung innovativer Ideen, trotz hohen Arbeits- und Organisationsaufwands, lohnen sich.

2. Die Akteure des dualen Ausbildungssystems (BerufsschulpädagogInnen und LehrlingsausbilderInnen von Betrieben) gemeinsam an einer Weiterbildung teilnehmen zu lassen bewirkt, dass Begabungen kooperativ und synergetisch von verschiedenen Blickwinkeln zum Wohle der Zielgruppe, der Lehrlinge, gefördert werden.

3. Das konstruktive Feedback durch Expertenorganisationen und die wissenschaftliche Begleitung durch das ÖZBF und die Eidgenössische Hochschule für Berufsbildung in Basel sind eine wichtige Reflexionshilfe für die Initiatorinnen.

4. Gut geführte Kooperationen sind Best Practise Beispiele.

5. Die Expertise von vielen Seiten bewirkt nachhaltige Veränderungen der Sichtweise bei den unterschiedlichen Zielgruppen.

Referenzen:

ÖZBF

EHB Bern

WK OÖ

Dr. Victor Müller-Oppliger/PH Nordwestschweiz

Dr. Perleth/Universität Rostock

Dr. Willi Stadlmann/PH Zentralschweiz

Dr. Margrit Stamm, Universität Fribourg



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