Skip to main content

BMBWF BMAW AMSInnsbruck Logo Land Tirol    ÖFEB

BBFK 2024

Berufsbildung in Zeiten des Mangels

Handlungserfordernisse
neu denken
9. österreichische Berufsbildungsforschungskonferenz am 3.-5.07.2024 in Innsbruck

Abstracts 2018

Poster

Women Entrepreneurs: Weiterbildung als Chance für weibliche Unternehmesgründerinnen

Von:
Wulz, Janine; 3s, Österreich
Auzinger, Monika; 3s, Österreich
Storch, Monika; FSU Jena


Um weibliche Existenzgründerinnen zu fördern, bedarf es der Unterstützung durch Training und Weiterbildung damit das Wachstumspotenzial von Unternehmerinnen gestärkt und die Zahl von Gründerinnen erhöht wird. Bisher wurde wenig Forschung betrieben, um den Einfluss von (Weiter-)Bildung auf den Erfolg und das unternehmensbezogene Wachstumspotenzial zu untersuchen. Ein Verständnis der grundlegenden Fähigkeiten von Unternehmerinnen ist allerdings entscheidend angesichts der sich stetig verändernden Herausforderungen, denen Existenzgründerinnen begegnen.

Der Fokus der vorliegenden Studie ist exemplarisch auf Existenzgründerinnen aus Deutschland und Irland gerichtet, ausgehend von der sogenannten TEA-Rate (Total Early-Stage Entrepreneurial Activity Rate). Diese TEA-Rate misst die Anzahl von weiblichen Unternehmerinnen in geschäftsorientierten Wirtschaftssektoren und lag 2014 für Deutschland und Irland mit nur 4% viel niedriger als z.B. in den ökonomisch entwickelten Teilen von Asien (13%) oder den USA (10%).

Die TEA-Rate stellt einen wichtigen Indikator dar, um das Niveau von neuen Existenzgründungen nachvollziehen zu können. Deutschland und Irland gehören damit zu den Ländern mit einer relativ geringen TEA-Rate in geschäftsorientierten Wirtschaftssektoren. Das Ziel des Projektes liegt darin, ein tieferes Verständnis der grundsätzlichen unternehmerischen Kompetenzen von Existenzgründerinnen zu erlangen und mit diesem Wissen ein Trainings- und Weiterbildungsprogramm zu entwickeln, das es deutschen und irischen Frauen in der Gründungsphase ermöglicht, ihren unternehmerischen Erfolg zu erhöhen.

Das Poster veranschaulicht einen Überblick über das wissenschaftliche Vorgehen und erste Ergebnisse. Dargestellt werden die Projektziele, Erläuterungen zur TEA-Rate sowie die in drei Phasen gegliederte Projektstruktur. In der ersten Phase des Projekts wurden die unternehmerischen Kompetenzen von deutschen und irischen Unternehmerinnen erhoben. In der zweiten Phase des Projekts wurde auf Basis dieser Erhebung ein Weiterbildungsprogramm für weibliche Unternehmerinnen entwickelt, implementiert und evaluiert. In der dritten Phase wird der Lerntransfer in die Praxis analysiert. Die methodische Grundlage bildet ein Mixed-Method-Ansatz bestehend aus a) einer quantitativen Analyse zur Erhebung der unternehmerischen Kompetenzen mit 300 befragten deutschen und irischen Unternehmerinnen und b) einer qualitativen Analyse auf Basis der Ich-Entwicklung nach Jane Loevinger.

Das Projekt kommt zu dem Ergebnis, dass es sechs Erfolgsfaktoren für Unternehmerinnen gibt. Diese beinhalten Management-Fähigkeiten, unternehmerische Selbstwirksamkeit, Wettbewerbsorientierung, Innovationsorientierung, unternehmerische Risikobereitschaft sowie Identitätskonstruktionen als Gründerin und Innovatorin. Diese Faktoren waren für die didaktische Entwicklung und die pädagogischen Zielsetzungen eines online Trainings- und Weiterbildungsprogramms bestimmend. Das Weiterbildungsprogramm wurde nach einem ersten Durchgang in Deutschland und Irland 2017 evaluiert und findet im Februar 2018 ein zweites Mal statt. Die Ergebnisse der Evaluierung und Nutzung des Weiterbildungsprogramms werden auf dem Poster dargestellt.

Das Projekt ist Teil des EU-Programms für Forschung und Innovation „Horizon 2020“ und ein Verbundprojekt von 6 Kooperationspartnern aus Deutschland, Österreich, Chile, Kolumbien und Zypern.



Weitere Abstracts